Werkzeuge des Steinmetz VI
20. September 2022Im abschließenden Teil der Serie berichten wir über einige Eisen der Steinmetze. In anderen Berufen heißen die Eisen Meißel, doch der Steinmetz hat nicht nur die älteren Begriffe, sondern auch eine große Vielfalt von Eisen, die je nach Aufgabe einzeln hergestellt werden. Von der Form her bekannt ist das Schlageisen. Mit Knüpfelkopf oder Fäustelkopf wird eine ca. 2,5 cm breite Schneide angetrieben, die beim rohen Stein erst durch drei Randschläge und dann einem vierten waagrechten Schlag ebene Flächen herstellt.
Vorher hat der Steinmetz mit dem schlankeren und scharfen Beizeisen eine erste Kante angelegt. Jetzt kann das überflüssige Material, die Bosse, sauber abgeschlagen werden. Je nach Widerstandskraft des Steins verwendet er dafür ggf. auch das Sprengeisen, das nicht nur grob geschnitten ist, sondern auch über eine Widia Hartmetalleinlage verfügt. Die weitere Bosse wird dann z.B. mit dem Spitzeisen abgeschlagen, das mit einer scharfen Spitze daherkommt. Das Einreißen des Steins muss bei der Arbeit möglichst vermieden werden.
Dazu wird u.a. das Zahneisen hergenommen, das sog. Mäusezähnchen. Dieser Flachmeißel hat eine gezahnte Schneide mit je nach Stein unterschiedlich vielen Zacken. Manchmal gibt es dafür auch auswechselbare Schneiden. Nach dem Zahneisen ist dann das flache Scharriereisen dran mit einer Breite zwischen 40 und 240 mm. Das Schrifteisen schließlich ist ein schmaleres, keilförmiges Beizeisen, mit dem Inschriften eingehauen werden.