Werkzeuge des Steinmetz IV
4. August 2022Wir werden es nicht schaffen, an dieser Stelle alle Werkzeuge des Steinmetz zu beschreiben, aber ein wenig einführen möchten wir Sie. Unserer Serie endete mit dem Spitzeisen. Dieses dornartige Meißelwerkzeug wird für Hartstein oder Weichstein eingesetzt und braucht daher zwei verschiedene Köpfe. Der Fäustelkopf hält die harten Schläge des geschmiedeten Fäustel-Hammers aus, während der weichere Knüpfelkopf feine Arbeiten erlaubt. Der Knüpfel (manchmal auch Klüpfel) ist das wichtigste “Schlaginstrument” der Steinmetze.
Geformt ist er in etwa wie jenes Teil, mit dem auf dem Oktoberfest der Hahn in den Spund der großen Fässer getrieben wird. Ein klassischer Knüpfel ist zwischen 10 cm und 24 cm groß. Sein Kopf besteht aus dem harten Holz der Weißbuche oder aus verleimten Hölzern. Der Griff aus Eiche oder Esche ist ca. 3 cm stark und nur so lang, dass ihn die Hand gut umschließen kann. Die abgerundete Kegelform sorgt dafür, dass der Steinmetz aus jedem Winkel zuschlagen kann, ohne dass axiale Kräfte seinen Unterarm oder die Hand verdrehen.
Ein Knüpfel muss sorgsam behütet werden, damit die Feuchtigkeit und Sonne ihm nicht schaden. Die Feinarbeit mit dem weichen Knüpfel und dem richtigen Eisen macht es möglich, mit der entsprechenden Schlagtechnik die Oberfläche des Naturstein nicht zu verprellen. Ist der Knüpfel abgenutzt, wird er nachgedreht und kann als kleinerer Gesimsknüpfel feinere Arbeiten leisten. In Teil V erfahren Sie mehr über die Eisen.