Der Beruf des Steinmetzes

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Der Beruf des Steinmetzes

Lesen Sie einen Blogbeitrag, der Sie in den Beruf des Steinmetzen einführt und seine Herausforderungen, Kompetenzen und Qualifikationen beschreibt.

Steinmetze werden gebraucht

Ob Sie Ihr Bad mit wunderschönem Naturstein aufwerten möchten oder ob Sie sich eine individuell zugeschnittene Arbeitsplatte für die Küche bestellen wollen – für solche Aufgaben benötigen Sie einen Steinmetz. Steinmetze sind die anerkannten Experten, wenn es um die Bearbeitung von Stein geht. Noch häufiger wird der Steinmetz mit der Herstellung von individuellen Grabsteinen beauftragt. Diese bilden als wichtiger Teil unserer Kultur die Brücke zwischen den Verstorbenen und den Lebenden. Grabsteine erinnern uns daran, wo wir herkommen und wem wir Vieles zu verdanken haben. Der Einsatz von Naturstein als edles Material in der Architektur und im Wohnraum erfreut sich weltweit wieder einer wachsenden Beliebtheit, was die Nachfrage nach erfahrenen Steinmetzen weiterhin hochhält. So zeigt sich in Deutschland der viel zitierte Fachkräftemangel auch in diesem Handwerk. Berufe wie der Steinmetz haben im Zuge der Entwicklung vieler neuer Werkstoffe nicht mehr die Bedeutung früherer Jahrhunderte, aber ohne ihn geht es auch nicht. Daher wollen wir Ihnen in diesem Blogbeitrag mehr über die Arbeit des Steinmetzen, seinen Fähigkeiten und seinen Werkzeugen erzählen.

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In der Tätigkeit und der Ausbildung des Steinmetzes erfolgt die Natursteinbearbeitung mit Hammer und Meißel

Herr und Frau Steinmetz in der Lehre

Dieses kreative Arbeitsfeld ist längst nicht mehr nur den Männern vorbehalten. Auch so manche Frauen sind als Steinmetzinnen von diesem Handwerk fasziniert. Wenn wir also hier über den Steinmetz reden, meinen wir immer auch die Steinmetzin. Daneben muss auch gleich der Begriff Steinbildhauer erwähnt werden. Beide Tätigkeiten haben sehr viel gemeinsam. Die jungen Menschen lernen die Eigenheiten der verschiedenen Natursteine kennen und üben sich im Umgang damit. Diese frühen Jahre sind außerordentlich wichtig, um eine tiefe Verbindung zum Material zu entwickeln und das handwerkliche Geschick zu verfeinern. Jede Art Naturstein hat ganz spezielle Eigenschaften, sei es Granit, Marmor oder Kalkstein. Und jedes Stück Naturstein ist einzigartig. Die Azubis lernen zum Beispiel, wie man allein vom Klang des Steins auf seine Beschaffenheit im Inneren schließen kann. Es braucht viel Übung und Erfahrung, bis ein solch gelerntes Wissen ins Gefühl übergeht und eine wirklich professionelle Arbeit erst ermöglicht.

Handwerkzeuge und Maschinen

Ein wesentlicher Bestandteil der ersten Ausbildungsjahre ist der Umgang mit den vielen Werkzeugen der Steinmetze. Natürlich sind inzwischen viele elektrisch betriebene Werkzeuge entwickelt worden, dennoch muss ein Steinmetz sich bestens mit den Handwerkzeugen auskennen. Die Handwerkzeuge der Steinmetzen verlangen tatsächlich nach einem eigenen Blogbeitrag. Das liegt nicht nur an ihrer großen Zahl und den interessanten Spezialaufgaben, für die sie bei der Bearbeitung von Stein eingesetzt werden. Mehr noch fasziniert die Geschichte einiger dieser Werkzeuge, die teilweise Jahrtausende zurückreicht. Wenn der Steinmetz ganz kreativ und feinfühlig Hand anlegen will, benötigt er oder sie eben ein entsprechend spezialisiertes Werkzeug. Diese Fähigkeit zeichnet den Steinmetz aus, da die Qualität der Arbeit stark von der Präzision und dem Fingerspitzengefühl abhängt. Doch vor jeder Praxis steht die Theorie, denn auch ein Werkstück aus Stein muss vor der Bearbeitung entworfen, geplant und berechnet werden.

Ausbildung in der Steinbearbeitung mit Winkelschleifer

Das Gesellenstück des Steinmetzen

Die Ausbildung wird mit der Gesellenprüfung abgeschlossen. Der schriftliche Teil besteht aus Fragen z.B. im Bereich Fertigungstechnik, Arbeitsplanung oder der Wirtschafts- und Sozialkunde. Im praktischen Teil bekommen die Auszubildenden zwei handwerkliche Aufgaben gestellt, für die bis zu 60 Stunden Zeit zur Verfügung stehen. Diese umfangreichen Prüfungen sind eine Gelegenheit für die Auszubildenden, ihre Fertigkeiten unter Beweis zu stellen und ein Gesellenstück zu schaffen, das ihre Fähigkeiten und ihr handwerkliches Verständnis reflektiert. Das Gesellenstück und das eventuell später einmal folgende Meisterstück sind für die Steinmetzen mehr als nur Bestandteile der Prüfung. Oft nehmen sie sich Aufgaben vor, die später tatsächlich eine Funktion erfüllen sollen oder gar als Kunstwerk einen Platz in der Gemeinde finden. 

Der Umgang mit Stein und der Umgang mit Menschen

Ganz gleich ob Frau oder Herr Steinmetz, die persönliche Kraft bleibt natürlich ein wichtiger Faktor für diese Berufe in der Steinbearbeitungskunst. Der Steinmetz arbeitet nicht nur oft mit Knüpfel und Eisen (Hammer und Meißel), er muss auch die Arbeit mit dem Presslufthammer und der Schleifmaschine stemmen. Wer jetzt allerdings denkt, rohe Kraft sei das Wichtigste, sieht sich getäuscht. Denn der Steinmetz benötigt wie gesagt neben aller Kraft eine ruhige Hand, Feinfühligkeit und Kreativität, wenn er z.B. die Schriftzüge oder Gravuren für einen Grabstein anfertigt oder restauriert. Dazu kommen ein gutes räumliches Vorstellungsvermögen und ein ästhetisches Verständnis für das Handwerk. Denn die Arbeit am Grabstein ist immer noch eine der vornehmsten Aufgaben des Steinmetzen. Oft wollen Kunden ein einzigartiges Stück. Dann gilt es, über den Weg von Entwürfen mit dem Kunden eine Übereinkunft zu erzielen. Dabei ist die Feinfühligkeit auch gefragt, weil die Kunden des Steinmetz sich häufig in Trauer befinden. 

Wer sich in all diesen Belangen auszeichnet, sieht sich oft mit großen Aufgaben konfrontiert, die bis zur künstlerisch herausfordernden Renovierung von Denkmälern oder gar alten Natursteinbauten reichen. Die Ausbildung zum Steinmetz kann man ebenso mit dem Mittelschulabschluss wie mit höherer Schulbildung ergreifen. Es kann dem Ausbilder also passieren, dass er bei seiner Lehrtätigkeit auf einen Abiturienten stößt. Dieser will sich dann häufig mit seiner abgeschlossenen Ausbildung einen der begehrten Studienplätze in der Architektur sichern. Dafür bringt er dann wertvolles praktisches Wissen und ein gerütteltes Maß an unschätzbarer Erfahrung mit.