Werkzeuge des Steinmetz V
6. September 2022In den Teilen eins bis vier dieser kleinen Serie haben Sie vieles über den Beruf und die Tradition der Steinmetze erfahren. Dazu haben wir Ihnen einiges über die Werkzeuge erzählt, die die Steinmetze teilweise seit Jahrhunderten und länger einsetzen. Eines der ältesten bekannten Steinmetzwerkzeuge ist zum Beispiel die Zahnfläche. Sie wurde sogar schon bei Ausgrabungen aus dem alten Griechenland des fünften Jahrhunderts vor Christus entdeckt. Wie spitz zugefeilte Zähne verläuft die Schneide der Zahnfläche, und man kann mit ihren Schlägen die raue Steinoberfläche im Weichgestein einebnen und gestalten.
Sie hinterlässt typische kleine rechteckige Spuren im Stein, die man noch in uralten Steinfiguren finden kann. Damit ist die etwa drei Kilogramm schwere Metallfläche mit ihrem Eschenholzgriff ein Mittelding zwischen Schlagwerkzeug und Eisen, die zur Bearbeitung verwendet werden. Die Eisen unterscheiden sich zunächst durch ihren Kopf, auf den geschlagen wird. Wenn sie über eine angeschmiedete Verdickung verfügen, handelt es sich um einen Knüpfelkopf, dessen Form diese hölzernen Schlagwerkzeuge schont. Der nach oben schlanker als der Schaft ausgeformte Fäustelkopf dagegen verträgt die harten Schläge der metallenen Fäustel. Man kann sich schon denken, dass mit den Knüpfelkopf eher feinere Arbeiten durchgeführt werden, während der Fäustelkopf auf stärkere Schläge hinweist. Doch das hängt immer auch vom Stein und seinen Eigenschaften ab.