Werkzeuge des Steinmetz III

Lesen Sie in den ersten beiden Teilen dieser Serie über die uralte Geschichte und Tradition der Steinmetze. Dazu erfahren Sie einiges über das Geschirr des Steinmetz, nämlich seine persönliche Werkzeug-Sammlung. Es gibt eine Vielzahl von Werkzeugen für die Steinbearbeitung, jedes davon mit einem ganz spezifischen Einsatzbereich. Fast könnte man sagen, je besser und erfahrener der Steinmetz, desto umfangreicher seine Sammlung. Doch das hängt natürlich stark von seinen Aufgaben und seiner Spezialisierung ab.

Wenn ein Steinmetz so einen großen Brocken an Naturstein bzw. Werkstein zur Bearbeitung vor sich liegen hat, was glauben Sie, dass er dann zuerst macht? Seit vielen Jahrhunderten hält sich neben der Sichtung die Tradition der Klangprobe. Der Steinmetz nimmt einen Fäustel oder ein Holzstück und schlägt an den Stein. An Klang kann er erkennen, ob der Stein im Innern Stiche hat. So nennt der Steinmetz die Risse. Nur wenn der Stein hell und gleichmäßig klingt und keine lockeren Schichten zeigt, lohnt es sich, die harte Arbeit der Steinbearbeitung zu beginnen.

Damit wären wir auch beim wichtigsten und ältesten Werkzeug des Steinmetz. Der Fäustel treibt die Eisen an, die als verschiedenartige Meißel die grobe Arbeit beim Stein erledigen. Das Gewicht des Fäustel liegt zwischen einem und zehn Kilogramm. Eine Spezialform ist der Bossierhammer. Der entfernt mit einem Spitzeisen, dem Bossiereisen, die Bossen am Werkstein – also die großen Überstände.