Der Beruf des Steinmetz Teil 3
10. Mai 2022In den Teilen 1 und 2 haben wir beschrieben, was zum Beruf des Steinmetz gehört, was erlernt werden muss und dass Steinmetzinnen genauso für die Arbeit geeignet sind, wie Steinmetze. Jedoch ist die Kraft natürlich ein wichtiger Faktor für diesen Beruf. Der Steinmetz arbeitet nicht nur oft mit Knüpfel und Eisen (Hammer und Meißel), er muss auch die Arbeit mit dem Presslufthammer und der Schleifmaschine aushalten. Wer jetzt denkt, rohe Kraft sei das Wichtigste, sieht sich getäuscht.
Denn der Steinmetz benötigt eine ruhige Hand, Feinfühligkeit und Kreativität, wenn er z.B. die Schriftzüge oder Gravuren für einen Grabstein anfertigt bzw. restauriert. Dazu kommt ein gutes räumliches Vorstellungsvermögen und ein ästhetisches Verständnis. Denn die Arbeit am Grabstein ist immer noch eine der vornehmsten Aufgaben des Steinmetzen. Oft wollen Kunden ein einzigartiges Stück. Dann gilt es über den Weg von Entwürfen mit dem Kunden eine Übereinkunft zu erzielen.
Dabei ist die Feinfühligkeit auch gefragt, weil die Kunden des Steinmetz sich häufig in Trauer befinden. Doch wer sich in all diesen Belangen auszeichnet, sieht sich oft mit großen Aufgaben konfrontiert, die bis zur künstlerisch herausfordernden Renovierung von Denkmälern oder gar alten Natursteinbauten reichen. Es kann dem Azubi auch passieren, dass er in der Lehre auf einen Abiturienten stößt, der sich mit abgeschlossener Ausbildung einen der begehrten Studienplätze zum Architekten sichern will.